Raufaser rezensiert: 21Octayne – 2.0

29. September 2015 | Oli | Keine Kommentare | Allgemein, Raufaser

Erst letztes Jahr kam das Debüt „Into The Open“ raus, welches für einen Aufschrei unter Kritikern und für Ohrwürmer unter den Fans sorgte. An diese eigene Interpretation modernen Hardrocks knüpfen 21Octayne mit ihrem zweiten Album an. Treffender Albumtitel: „2.0“. Das Trio an erfahrenen Musikern (Joe Perry Project, Axxis, Rhapsody) legen also nach. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger kann sich die neue Scheibe durchaus sehen lassen. Vollgepackt mit Vollgastracks, Gutelaunerock und die ein oder andere Ballade. Aber auch den Vergleich mit Alter Bridge müssen sich die drei immer noch gefallen lassen. Aber ist das so schlimm? Nein, denn 21Octayne wirken nichtsdestotrotz souverän, eigenständig und vor allem frisch.

„2.0“ beginnt mit Devil in Disguise schnell und rotzig. Eine Dampfharte Nummer, wie sie am Anfang eines jeden Rockalbums stehen sollte, um ordentlich das Revier zu Markieren. Gefolgt von Take Me Back mit fröhlicher Nostalgiestimmung. Klingt als hätte man bei Velvet Revolver noch einen draufgesetzt. Dieselbe Stimmung bringt auch der nächste Track When You Go rüber, ist aber klanglich in ruhigerem Gewand gekleidet teilweise auch mit akustischer Gitarre, ohne dabei an Druck zu verlieren. Mit Love Is Just A Heartbreak Away folgt der erste Song, der schon etwas kitschiger wirkt, mit – wie der Titel schon vermuten lässt – Balladenanteil. Diese gibt’s aber nur in den Strophen, im Refrain wird wieder Druck gemacht. Der nächste Track Take Me Away ist ebenso wuchtig wie emotional. Hier kann Sänger Hagen Grohe seine Stimmgewalt erneut unter Beweis stellen.

Zur Halbzeit beginnt dann die Stimmungsgeladene Ballade Lost, die mit einigen gelungenen Gitarrensoli beeindrucken kann. Wir bleiben auf der emotionalen Schiene: The Circle kommt in den Strophen groovig und im Refrain melodisch daher, was gemischt mit ein bisschen Rotze einen richtigen Ohrwurm gibt. Humorvoll zeigen sich 21Octayne allerdings in Date With Myself, selbstironisch mit ein wenig ernstem Hintergrund, einfach mal was für sich selbst zu tun. Mit Fly With Me, dem vorletzten Track beginnen 21Octayne ins Schleudern zu geraten. Kitschiger Text mit extrem künstlichem Gesang; hier haben die Jungs sich keinen Gefallen getan, was aber nicht weiter stört, denn sich machen es wieder Gut. Im letzten Song Tale of a Broken Child präsentieren 21Octayne nochmal all ihre Qualitäten: Emotionaler Text, gewaltige Stimme, brachiale und leicht virtuose Gitarrenriffs, welche, unterstützt von perfekt abgestimmten Drum Beats, auf die experimentellen Soli hinarbeiten. Ein gelungener Abschluss einer super Platte (mit echt kitschigen Titelnamen…).

Fazit: Fans von Velvet Revolver oder Alter Bridge machen hier nix falsch und wer mal einen etwas anderen Hardrock genießen will, investiert hier an der richtigen Stelle. Das zweite Album von 21Octayne sollte man auf jeden Fall auschecken. Von dieser Band wird man bestimmt noch hören. OC_2.0-C_1500x1500

2.0 misst 10 Songs in 47 Minuten:

01. Devil In Disguise

02. Take Me Back

03. When You Go

04. Love’s Just A Heartbreak Away

05. Take Me Away

06. Lost

07. The Circle

08. Date With Myself

09. Fly With Me

10. Tale Of A Broken Child

 

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