Pure Liebe bei Mine im Luxor Köln

23. Oktober 2018 | L'UniCo Musikredaktion | Keine Kommentare | L'UniCo on Tour, Musikredaktion

Seid ihr schon mal auf einem Konzert gewesen und es war von Anfang bis Ende einfach nur pure Liebe? Ist mir auch passiert, am Freitag (19.Okt.) bei Mine.

Blinker © Fiona Thiele

Tatort: Luxor in Köln, Auftakt der Tour. Die Menge drängt sich in die beschauliche Location und es ist warm. Ziemlich warm.  Man kuschelt mit fremden Menschen, aber es ist okay, irgendwie kennt man sich ja doch und die können auch nur cool sein, wenn sie denselben Musikgeschmack haben.

Punkt 20 Uhr, das Licht geht aus, das Publikum fängt an zu brüllen. Ein junger Mann, mit dem definitiv schönsten Outfit des Abends, gefolgt von seiner bezaubernden Schlagzeugerin betritt die Bühne. Ich darf vorstellen, der Support Act: Blinker aus Mannheim.

Nach einer kurzen Begrüßung geht’s auch schon gleich los. Deepe Texte direkt aus dem Leben der in einer Quarter-Life Krisis steckenden Mitte Zwanzig-Generation werden auf charmante, tanzbare Art und Weise mit einem Augenzwinkern zum Besten gegeben. Feinster Indie-Pop – Das Publikum ist begeistert und lässt sich von der Energie geladenen Performance Blinkers sofort anstecken, singt mit und tanzt.

Für mich ist Blinker eindeutig der Newcomer des Jahres und damit niemand sagt, ich hätte euch nicht vorgewarnt, sage ich euch schon jetzt, dass im nächsten Jahr sicherlich alle von ihm sprechen werden. Das dachten sich auch Four Artists, bei denen ist er nämlich seit Mitte August im Booking. Und für alle, die genauso wie ich gespannt auf neue Veröffentlichungen warten, ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass da in diesem Jahr vielleicht sogar noch etwas kommen soll.

Doch nun weiteres vom Konzert: Nach einer Umbau-/Verschnaufpause ist es dann soweit. 21 Uhr und die Show von Mine beginnt.

Der Auftakt der Tour wird mit dem Song Essig auf Zucker eingeläutet. Ein starker Track, der absolut nach vorne geht, eine bessere Wahl hätte es wohl nicht geben können. Die Crowd ist von Minute eins an mit am Start, textsicher werden auch die nachfolgenden Songs wie Pusteblumenfeld oder auch die Rap-Nummer Ziehst du mit performt. Wenn wir schon beim Rap sind, wusstet ihr eigentlich, dass Mine nicht nur mit einer Wahnsinns-Stimme gesegnet ist, sondern auch einfach verdammt gut rappen kann? Doch nicht nur sie, auch ihre Schlagzeugerin Philo haut mal eben Lines raus als wäre es nichts. Selten habe ich so viel Coolness auf der Bühne gesehen wie an diesem Abend. Ganz zu schweigen von Vroni, eine Göttin am Bass. Alles in einem: Frauenpower par excellence!

Neben der Musik wird natürlich auch noch Smalltalk mit dem Publikum gehalten, unter anderem gibt es Anekdoten zum Preis für Popkultur, der einen Tag vorher stattgefunden hat.

Vroni am Bass und Philo an den Drums © Fiona Thiele

Doch wieder zur Musik – Zwischen all den alt-bekannten Songs gibt es auch drei neue Tracks, mit denen die Vorfreude aufs kommende Album quasi ins Unermessliche steigt. Darunter auch der frisch releaste Song Spiegelbild. Das Grande Finale macht ebenfalls ein neuer Track: 90 Grad, der wohl epischste Pop Song, der jemals geschrieben wurde: Die ersten Töne erklingen und es scheint als könnte man das Knarzen der Himmelstore vernehmen, die sich gerade zu öffnen scheinen – einfach ein grandioser Abschluss. Und für alle Mine Fans habe ich noch gute Nachrichten: Anfang nächsten Jahres erscheint dann endlich das neue Album. Ich darf an dieser Stelle zitieren: „[…] das beste was ich jemals gemacht habe!“

Und für alle, die sich jetzt immer noch fragen, warum man überhaupt auf ein Mine Konzert gehen sollte – let me tell you:

 

  • Du magst Rap/Hip Hop/Soul/Pop und am liebsten alles gleichzeitig? Geh aufs Mine Konzert!

 

  • Du willst an einem Abend so ca. alle Gefühlslagen durchleben – von tieftraurig bis hin zu von Euphorie getriebenen Tanzeinlagen? Geh aufs Mine Konzert!

 

  • Du findest es gibt zu wenig coole Frauen in der Musikbranche? Lass dich von der geilsten Frauen-Power-Gang vom Gegenteil überzeugen und geh aufs Mine Konzert!

 

Text: Liv Korth

Fotos: Fiona Thiele (www.instagram.de/heyitsfiona)