Die Leoniden sind für ein paar von uns L’UniCos momentan die angesagteste und coolste Indie-Band in Deutschland. Wir tauschen Band-News aus, schicken Instagram-Stories weiter, begrüßen uns mit dem typischen Leoniden-Gruß „Was geht denn ab?“ und hören das neue Album „Again” hoch und runter. Umso mehr haben wir uns über die spontane Akkreditierungs-Zusage für den Tour-Stop in Münster gefreut.
Die Kieler Musiker sind für ihre Live-Shows bekannt. In Interviews betonen sie immer, dass alles stimmen soll. Die Verbindung zum Publikum, die Energie auf der Bühne, der Sound und das Licht. Und so war es auch. Wir, die Crowd, und die Leoniden haben ab dem ersten Song alles gegeben und die Sputnikhalle in Münster zum Beben gebracht. Während im Publikumsbereich ziemlich textsicher mitgesungen, getanzt und gemosht wurde und nach der Hälfte des Konzerts jeder an jedem klebte, hat die Band auf der Bühne auch ziemlich Gas gegeben.
Jakob, Sänger und Wunderstimmchen der Band, hat sich mehrmals mit Mikro und kleinem Percussion-Set in die Menge geschmissen und beim Crowdsurfing einfach weiter performt. Gitarrist Lennart, der bei den Fans für seine verrückte Bühnenperformance bekannt ist, balancierte seine Gitarre auf dem Kopf, ließ diese um seinen Hals kreisen wie einen Hula-Hoop-Reifen und biss Djamin ins T-Shirt. Djamin, der Keyboard und Percussions spielt, beeindruckte dazu noch mit ziemlich freshen Tanzmoves. Was ging denn bitte auf der Bühne ab? Nach einer Stunde Konzertwahnsinn gab es dann eine kurze Verschnaufpause für alle Anwesenden.
Für die Zugabe kam Sänger Jakob alleine auf die Bühne und startete mit einer ruhigeren Version von „Storm“. Hinter mir hörte ich einen Fan sagen: „Am I straight anymore?“ Da hat wohl jemand Eindruck auf seine Zuhörer gemacht. Zum Refrain kam dann der Rest der Band auf die Bühne gesprungen und versetzte den Club wieder mal in einen Sturm der Freude. Als die Leoniden von der Bühne gingen, fragte ich mich kurz: Sehe ich da Tränchen in Jakobs Augen? Oder ist das der Schweiß?
Fest steht nach diesem Konzert: Wir alle haben es gespürt. Das war magisch.
Text & Fotos: Zora Marie Martin