Auf ihrer aktuellen Tour hielten Catfish and the Bottleman nur für ein einziges Konzert in Deutschland und zwar am 18.05 im Huxleys Neue Welt in Berlin. Die vier Jungs aus Großbritannien lernten sich kennen, bevor sie Instrumente beherrschten und erlernten diese einfach aus dem Grund eine Band sein zu wollen. Nun hatten sie das neue und lang ersehnte Album The Balance im Gepäck, das wie jedes ihrer drei Alben, ein Banger ist. Denn die Band bleibt ihrem Stil treu und versucht nicht wie viele andere Bands aus dem Rockbereich durch Anpassung an den Pop-Mainstream gefälliger zu werden.
Der Abend startete mit der international zusammengewürfelten und in Berlin ansässigen Band The Flavians. Sie spielten entspannten Feel-good-Indie, womit sie für einen seichten und schönen Einstieg sorgten. Alle wippten fröhlich mit den Köpfen mit, positive vibes erfüllten die Halle. Für den letzten Song übernahm der Bassist den Gesang und stand damit dem Leadsänger in nichts nach. Längere Ansagen oder Anekdoten gab es keine zu hören zwischen den Songs.
Als die Pause endete wurden alle Lichter sowohl im Raum als auch auf der Bühne gelöscht und die Band trat hervor. Während sie sich im Dunklen auf die Plätze begaben, wurden sie bereits umjubelt und gefeiert. Dann erklangen die ersten Töne von der Single Longshot aus ihrem neuen Album und ein Schweinwerfer ging an um den Sänger Van McCann von hinten anzuleuchten. Nun war von leichtem Kopfnicken keine Spur mehr zu sehen: Der Boden bebte schon beim ersten Song so stark, dass es mir vorne schwer fiel, die Kamera gerade zu halten. Auch McCann war kein Mann vieler Worte, doch derer bedurfte es auch nicht. Die Musik sprach für sich: Die volle Ladung Energie und Leidenschaft. Da blieb keiner stillstehen. Auch nicht der Mikrofonständer, denn der wurde intensiv bei der Action auf der Bühne einbezogen und ging zwischendurch samt Mikrofon zu Boden – Mic Drop. Bei dem Hit Cocoon vom ersten Album The Balcony wurde sogar als das Publikum A cappella sang gemosht. Das Konzert endete mit einem Instrumental und damit, dass McCann seine Gitarre auf dem Mikrofonständer kopfüber aufhing und dort zurückließ.
Aus allen drei Alben wurden Songs zum Besten gegeben während im Hintergrund der aus einer Dose trinkende Tukan vom The Balance-Cover leuchtete. Das altersmäßig gut durchmischte Publikum verließ nassgeschwitzt und glücklich das Huxleys und zusammenfassend bedarf es auch meinerseits nicht vieler Worte: Wir hatten extrem viel Spaß, das Konzert war großartig und Catfish and the Bottlemen machen alles richtig. Ein Hoch auf handgemachte Musik! – Mic Drop.
Text & Fotos: Katharina Holste