“I had this dream in your kitchen”: T H E M I S – The Glare: EP-Rezension

30. Mai 2019 | L'UniCo Musikredaktion | Keine Kommentare | Allgemein, Schallinspektion

Auch wenn Themis Theodoridis der kreative Kopf, Namensgeber und die treibende Kraft hinter seiner Debut-EP The Glare ist, ist Singer-/Songwriter ist ein irreführende Bezeichnung für Newcomer T H E M I S. Zwar stammen alle fünf Songs der EP ausschließlich aus seiner Feder, doch lässt der düstere, gitarrenbasierte Sound seiner Musik eher auf eine Band vermuten. Die bringt T H E M I S live auch mit, wie Fans der kleinen Konzertszene Paderborns bereits Anfang dieses Jahres im Sputnik erleben durften.


The Glare ist „gloomy“, wie sich auch der ehemalige Sänger und Gitarrist der Band „Three Dollar Hat“ selbst beschreiben würde. Tiefe Gitarrenriffs bilden das Grundgerüst für heftig textbasierte Melodien, in denen Themis seine Vocal-Range eindrucksvoll präsentiert. Wer jetzt an Heavy Metal denkt ist ebenfalls fehlgeleitet; T H E M I S ist eher Chelsea Wolfe meets Britpop.

T H EM I S © Hannah Scheffold

Das Zusammenbringen von Dingen, Stilen und Themen, das Finden von Besonderem im Mondänen wird auf The Glare geradezu zelebriert: „I had this dream in your kitchen“ singt Themis im Refrain des Openers Control, der bereits im Februar als dritte Singleauskopplung mit dazugehörigem DIY-Video erschien und beweist, dass der Stuttgarter nicht nur in der Musik ein besonderes Händchen für Ästhetik hat.

The Glare ist eine Stimmung, die man hat, wenn man irgendwo dazwischen ist. „I’m not really happy, but I’m not really sad“, geht es in 2 AM at the Party weiter. Hashtag relatable. Beinahe frustriert beltet Themis mit voller Wucht seine prägnanten Erkentnisse in die Welt hinaus, beinahe zerbrechlich und alles andere als aggressiv wirkt dagegen sein Falsett, das er als Ruhepol und für Kernphrasen einsetzt. The Glare hat Punch in seiner Intimität und besitzt eine überraschende Sinnlichkeit, die zum Vorbeischauen einlädt, wenn T H E M I S das nächste Mal im Sputnik spielt.

Text: Mathea Pittelkow

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