Doch noch pünktlich: L’UniCo on Tour bei KID DAD & The Deadnotes in Düsseldorf

30. Juli 2019 | L'UniCo Musikredaktion | Keine Kommentare | Allgemein, L'UniCo on Tour, Musikredaktion

Schon im Februar und März diesen Jahres tourten die Alternative-Rock-Band KID DAD und The Deadnotes, deren Sound sich irgendwo zwischen Punk, Pop und Indie verorten lässt, gemeinsam quer durch Europa. Im Anschluss war es für beide Bands jedoch erst einmal Zeit, getrennt voneinander an ihren aktuellen Projekten weiterzuarbeiten. Eine sommerliche Reunion ließ aber nicht lange auf sich warten.  Am 18. Juli 2019 trafen sich KID DAD und The Deadnotes zum Doppelkonzert im „Vier Linden“-Biergarten in Düsseldorf. Für KID DAD vorerst der letzte Auftritt in diesem Sommer, denn die Arbeit an ihrer neuen Platte hat im Moment verständlicherweise Priorität. Wir von L’UniCo durften dabei natürlich nicht fehlen, um die Paderborner Band und auch die Freiburger Deadnotes zu unterstützen.

KID DAD © Laura Schiller

Dafür haben wir auch einige ungewollte Strapazen auf uns genommen. Stellt Euch einfach alles vor, was bei einer Bahnfahrt schieflaufen kann. Von diversen Signalstörungen über einen (glücklicherweise verhinderten) Suizidversuch bis zum letztendlichen Zugausfall hat uns auf der Hinfahrt nämlich alles erwischt. So wurden aus geplanten zweieinhalb Stunden Anreise auf einmal vier und unsere Hoffnungen darauf, noch rechtzeitig anzukommen, schwanden von Minute zu Minute. Eigentlich undenkbar, doch gerade als wir dank erfolgreich absolviertem Hindernislauf durch den Düsseldorfer Hauptbahnhof (nur) eine viertel Stunde nach offiziellem Beginn an der der Location ankamen, starteten KID DAD mit ihrem Set. Selten waren wir über einen verspäteten Konzertbeginn so froh. Kurz durchatmen. Alles hat doch noch irgendwie gepasst. Und jetzt hieß es erstmal – Konzert genießen.  

KID DAD © Laura Schiller

KID DAD eröffneten mit Rehab. Etwas ungewöhnlich, wie ich erfahren habe. Den würden sie sonst immer als letztes spielen. Generell haben sie sehr an ihrer Setlist herumexperimentiert. Neben den aus unserer Rotation bekannten Songs Rehab, Happy und der im Februar veröffentlichten Single Naked Creatures spielten sie u.a. auch vier neue Songs, die teils für das Debüt-Album geplant sind und teilweise live noch nie zu hören waren. Und ich muss sagen, ich war durchaus positiv überrascht! Extrem vielversprechend, machen die neuen Tracks Lust auf das kommende Release. Wann das denn genau kommen würde, war den Jungs allerdings noch nicht zu entlocken. Generell schienen sie keine Band der vielen Worte zu sein und ließen der Musik einfach mehr Raum und füllten ihn mit einer wirklich durchdachten Setlist, die zwischen düster-melancholisch und brachial, dabei aber immer einnehmend und voller Dynamik alles bediente, was man sich bei einem Alt-Rock Konzert wünschen kann. Nach ca. 45 Minuten war das Set von Marius (Gesang & Gitarre), Michael (Drums), Max (Bass) und Joshua (Lead-Gitarre) mit My Inner Baby auch schon am Ende. Definitiv ein sehr gelungener und runder Auftritt! Die Songs – sowohl die neuen als auch die alten – wurden verdammt überzeugend performt; entsprechend begeistert war auch das Publikum.

Für uns war nun endlich Zeit, etwas zu trinken zu holen und die Location auszuchecken. Die Bühne stand in einer Art Innenhof mit vielen Bäumen und einem Park mit Bach im Hintergrund. Eine überaus schöne Atmosphäre, die rein gar nichts von klassischem Biergarten hatte. Keine lästigen Bänke, sondern ganz viel Platz, um vor der Bühne zu stehen und die Musik zu genießen. Und so fügten sich die etwas rockiger ausgelegten Sets auch perfekt in die Umgebung ein. Daumen hoch also für die Location! Perfekter Ort für solche Sommerkonzerte!

The Deadnotes © Zara Akopyan

Gegen 21 Uhr legten dann The Deadnotes aus Freiburg mit ihrem Set los. Übrigens wichtig zu erwähnen: Bei dem Konzert gab es keinen wirklichen „Support-Act“. Bei dieser Doppelshow waren quasi beide Bands Hauptact. Die Deadnotes-Jungs legten energiegeladen mit ihrer aktuellen Single Makeup los und sorgten ab der ersten Sekunde für super gute Stimmung beim Publikum. Mitteilungsfreudig erzählte Sänger Darius über die Hintergründe der Songs und was sie in den letzten Wochen und Monaten alles erlebt haben. Auch sie arbeiten aktuell an ihrer neuen Platte und werden in den nächsten Monaten noch mehr Zeit im Studio verbringen. An dieser Stelle sei auf jeden Fall noch der Top-Sound der Band hervorgehoben und wie unglaublich eingespielt Darius (Gesang, Gitarre), Yannik (Drums) und Jonas (Bass, Backing Vocals) auf der Bühne wirkten. Eine hervorragende Live-Band durch und durch, die das Publikum mit ihrem eingängigen und gleichzeitig tiefgründigen Indie-Punk bestens unterhielt. Da kann man auch gerne einmal drüber hinwegsehen, dass sich 2-3 Songs beim ersten Hören etwas ähneln. Gegen viertel vor zehn beendeten auch sie ihr Set, spielten im Anschluss daran noch eine letzte Zugabe im Publikum.

The Deadnotes © Laura Schiller

Diese konnten wir uns aber leider nicht mehr anhören, denn die Bahnverbindungen setzten uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung. Unser eigentlicher Zug fiel aus und so blieb uns nichts Anderes übrig, als die Rückreise früher anzutreten. Aber wir wollen uns nicht beklagen: Wir hatten es noch rechtzeitig zum Konzert geschafft, haben einen schönen Abend mit ausgesprochen guter Musik gehabt und zwei enorm talentierte Bands, auf die noch einiges wartet, live erlebt. Wir sind einfach nur gespannt auf die kommenden Alben beider Bands und wünschen bis zum Release viel Erfolg im Studio. Auf das man sie schon ganz bald wieder auf der Bühne sehen kann!

Bis dahin gibt’s auf jedenfalls eine klare Hörempfehlung für den bisherigen Stoff beider Bands!

Text: Zara Akopyan

Bilder: Zara Akopyan & Laura Schiller

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