(Elizabeth Hartmann – Raufaser)
Jeder freut sich über Post von Freunden. Am meisten, wenn sie den Download-Link zum neuen Album direkt mitschicken. So geschehen mit Taskforce Toxicator und ihrem Album Laser Samurai. Das Debüt Album der (Old-School) Thrasher aus Münster schreibt sich eine aberwitzige Weltraumodyssee auf das Sci-Fi-Katana. Aber kann die Scheibe was?
Durchaus! Klassischer 80er-Sound vermischt sich mit Hardcore-Elementen und ballert 40 Minuten lang volle Kanne nach vorne. Pausen macht der schnelle Ritt auf dem Weltraum Highway keine. Lediglich im Mid-Tempo von Snow Controlled wackelt der Kopf langsamer.
Zum überraschten Stehen kommt er schließlich doch kurz bei Slaughterhouse. Der Mittelteil und das Ende des Songs sind um einiges langsamer und düsterer. Ein drückendes Element, das dem Song und auch dem Album etwas Kontrast verleiht.
Abgesehen davon verlieren Taskforce Toxicator – (www.taskforce-toxicator.de) aber keine Zeit und knallen wie eine Wall of Death auf die Gehörgänge.
Abgespaced sind die Riffs und Soli von Lars Wenning und Dominik Rothe. Ohnehin tragen insbesondere die Gitarren dieses Album und schwelgen dabei zwischen Metallica, Slayer und Iron Maiden. Die Drums von Lysander Gerding bieten dazu die passende Grundlage, sie ballern, aber bieten dem Rest der Band Raum zum Scheinen. Der Bass von Hendrik Klahold– na ja, es ist Thrash – also, ihr wisst, wo der Bass ist …
Sprechen wir noch über die Vocals von Fabian Koch. Sie reihen sich mehr in das Klangbild ein, als das sie hervorstehen. Mit dem Nachteil, dass ich nach dem Hören kaum etwas über die Texte sagen kann. Der Stimmung tut das aber keinen Abbruch. Frech, wütend, manchmal witzig und animalisch.
Acid Terror ist mein Favorit des Erstlingswerks! Der Song führt nicht nur die Taskforce typische Tradition brutaler Titel fort, der hohe Schrei kann auch als Anspielung an SPEED LV̇FTER verstanden werden, eines der Nebenprojekte von Gitarrist Dominik.
Und auch in Hangar One erinnern die Vocals an den bewusst überspitzten Stil von SPEED LV̇FTER. Eine angenehme extra Portion Selbstironie bei einer Band, die bei großer Professionalität nicht den Spaß an der Musik verliert. Jene Professionalität, die den Jungs immerhin auch schon Support für Nervosa oder Unleashed eingebracht hat.
(v. Links: Lysander Gerding – Drumms; Hendrik Klahold – Bass; Fabian Koch – Vocals; Dominik Rothe – Guitars; Lars Wenning – Guitars. Foto: Janine Ulbrich)
Diese Erfahrungen sind es, die sich zusammen mit den bisherigen Releases auf der neuen Platte spiegeln. Laser Samurai schlägt die Brücke zwischen den typischem Oldschool thrash der ersten EP, dem t(h)rashi-gory-sci-fi-Metal der zweiten und all dem was uns die Zukunft der Band noch bringen mag.
In eurer Zukunft ist das Album ab dem 8.09.23 auf dem Label Iron Shield Records. Als CD, LP und Streaming auf den bekannten Plattformen.
Laser Samurai ist ein solides, stimmungsvoll abgerundetes Album, das Spaß macht zu hören. Ein starkes Zeichen, dass ein altes Genre noch lange nicht tot ist.