Ein Meer voller Lichter und strahlende Gesichter. All das und vieles mehr war vergangenen Donnerstag in der ausverkauften Hamburger Sporthalle zu sehen. Giant Rooks heißt die Deutsche Indie-Pop Band aus Hamm, die hier die Bude zum Hüpfen brachte. Hierzulande waren sie spätestens nach ihrem Cover des Songs „Tom’s Diner“ zusammen mit der Band AnnenMayKantereit allseits bekannt geworden. Knapp 10 Jahre gibt es Giant Rooks schon. Die fünf Bandmitglieder Frederik Rabe (Gesang), Finn Schwieters (Gitarre), Jonathan Wischniowski (Keys /Synthies), Luca Göttner (Bass) und Finn Thomas (Schlagzeug) gründeten die Band, als sie noch die Schule besuchten.
Immer häufiger verschlägt es die Musiker neuerdings zu den unterschiedlichsten internationalen Konzerten und Festivals wie z.B. zu dem weltbekannten Lollapalooza Festival in Chicago. Im vergangenen Jahr begleiteten sie außerdem als Vorband den allseits bekannten Star Louis Tomlinson (One Direction) auf einem Teil seiner US-Tour. Kein Wunder also, dass sich Giant Rooks Fanbase inzwischen an vielen verschiedenen Teilen der Welt verorten lässt.
Aber was genau zeichnet sie aus? Nun ja, man könnte darauf mit poppigen Liedern die Ohrwurm-Charakter haben, antworten, aber ist das wirklich alles? Nein, denn die Band überzeugt Live mit ihrer ausgeklügelten Licht- und Bühnenshow.
Angefangen mit der Bühnenperformance war schnell festzustellen, dass Giant Rooks Frontmann, Fred Rabe, gigantisch viel Energie mit dem Publikum zu teilen hat. Er geht in seiner Rolle als Frontmann völlig auf; dies zeigt sich in dem stark reziproken Verhalten des Publikums, welches jeglichen Anweisungen des Sängers folgt. Man könnte meinen, er hat Frontmannsein studiert, denn in Sachen Publikumsanimation hat er während des Auftrittes sämtliche Ebenen abgefrühstückt.
Angefangen mit Freds fröhlicher Ausstrahlung und seiner sportlichen Leistung, von einem Ende der Bühne zum anderen zu rennen, ließ er keine Publikumsseite unbedient. Nicht nur das, Fred schreckte nicht davor zurück an die Barrikade zu gehen und ins Publikum zu stürmen. Bei all dem folgte ihm eine Kamera, die das ganze Geschehen auf LED-Panels für alle sichtbar machte. Für eine Person wurde es diesen Abend sogar richtig „real“, denn Fred nahm ihr Handy entgegen und machte mit diesem ein „BeReal“.
Talk about crowd engagement!
Die Band überzeugte nicht nur performerisch sondern auch menschlich, denn sie sind sich ihrer Reichweite bewusst und nutzen diese, um sich politisch für Minderheiten und allgemein schwächere Gesellschaftsgruppen sowie die Umwelt auszusprechen und stark zu machen. Sie appellierten an das Publikum, an der kommenden Fridays for Future Demo in Hamburg teilzunehmen. Außerdem wurden Besucher, die über die Gästeliste kostenlosen Zugang zum Konzert bekommen hatten, darum gebeten, für einen von Ihnen ausgewählten guten Zweck zu spenden.
Alles in allem war dieses Konzert der „How have you been?“ Tour eine pure Achterbahn-Fahrt von Überraschungen. Sei es eine mitten im Set auftauchende riesige Diskokugel oder die Konfetti Schauer, es wurde nicht an Mitteln gespart, diesen Abend zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen. Pure Euphorie ist hier das Stichwort gewesen.
Gönnt euch unbedingt das Live-Giant-Rooks-Vergnügen!
Text und Bilder: Corinne Djamlan