Ein Konzert wo einem in der ersten Reihe nicht die Ohren vor Lautstärke weggeblasen werden, existiert sowas überhaupt? Ja und es ist der Hammer!
Letzten Samstag brachte das Elektro-Pop Trio Say Yes Dog im Hamburger Mojo Club die Leute zum ausgelassenen Tanzen. Im Zuge ihrer „DRÄI“ Tour traten sie dort auf. Das Trio besteht aus Sänger Aaron Ahrends, Schlagzeuger Pascal Karier und Bassist Paul Rundel. Dabei sollte angemerkt werden, dass die Musiker neben ihren drei Hauptinstrumenten manchmal ihre Rollen an den Instrumenten tauschten, sodass abwechselnd vom Bassisten und Sänger zusätzlich die Synthies gespielt wurden.
Das sich unterirdisch befindende Venue „Mojo Club“ bietet fürs Tanzen die besten Voraussetzungen. Aufgebaut in Form eines Kreises, in dem es auf zweiter Ebene noch einen zweiten Rang gab, versorgte es jeden mit guter Sicht. Außerdem verpflegten zwei Bars an den Seiten des Hauptsaals das Publikum mit Getränken. Die Aufmachung des Mojo Clubs verbreitete maximale Wohlfühl-Atmosphäre. Dies war äußerst passend zu Say Yes Dogs‘ sanften, verspielten und teils experimentellen elektronischen Pop-Tönen.
Als besonders interessanter Suppport-Act erwies sich die Gruppe Mitsune, die dem Publikum ein Instrument vorstellte, welches in westlicher Musik sonst nicht zum Einsatz kommt. Es handelt sich um das dreisaitige Instrument Tsugaru shamisen. Dies ist ein traditionell japanisches Instrument, was mit einem großem Plektrum ähnlichem Gegenstand gespielt wird. Äußerst fröhliche Reaktionen des Publikums gab es, als Say Yes Dog und Mitsune für einen Moment die Bühne teilten.
Say Yes Dogs Set zeichnete sich dadurch aus, dass sie immer wieder „Neue Musik“ spielten, jedenfalls nannten sie sie so. Man könnte meinen, sie hätten ihr ganzes neu erschienenes Album DRÄI gespielt, aber dem war nicht so. Alte wie neue Songs fanden ihren rechtmäßigen Platz in der Show.
Außerdem unterstrich die bunte Lichtshow passend den ausgelassenen Vibe der elektronischen Musik. Und auch soundtechnisch gab es nicht viel zu bemängeln, außer der etwas leisen Vocals. Andererseits beeindruckte sehr das „tight“ gespielte Schlagzeug, welches überraschenderweise dem Publikum in den ersten Reihen nicht krass auf die Ohren dröhnte und so die perfekte Grundlage fürs unbeschwerte Tanzen bildete.
Text und Bilder: Corinne Djamlan