Samstagabend: Unsere rasende Reporterin Fiona hat sich wieder in einen Zug gesetzt, um ein Konzert zu besuchen. Diesmal hat es sie nach Münster verschlagen, denn dort lud Tim Vantol mit seiner Band ins Gleis 22 ein.
Den Anfang an diesem Abend machte der aus Ungarn stammende Support Act Apey: Ein Mann, eine Gitarre, eine Mundharmonika und eine kraftvolle Stimme. Also alles, was man als Singer-Songwriter braucht. Apey aka. Andras Aron schaffte es mit den wenigen Mitteln kurzerhand eine bluesige Stimmung zu erzeugen, konnte aber auch durchaus zum mitwippen bewegen. Jeder Singer-Songwriter/Blues/Country/Folk/Grunge Fan sollte diesen Herren mal auschecken.
Die Tim Vantol Band betrat nach und nach die Bühne, klassische Besetzung mit Schlagzeug, Bass & E-Gitarre. Tim Vantol himself fand sich inklusive Akustikgitarre vor der Brust zuletzt auf der Bühne ein und auch er beeindruckte mit seiner kräftigen Stimme. Von einem auf den anderen Augenblick tanzten die ersten Leute vor der Bühne und auch auf der Bühne herrschte Stimmung die sagte: „Wir haben Bock“. Das Publikum war ziemlich textsicher, was man vom ersten Song an sehr gut hören konnte. Es ist immer wieder beeindruckend, wie schnell eine Handvoll Musiker ein Publikum so schnell in seinen Bann ziehen kann. Mit viel Sympathie und Ehrlichkeit kriegt man eben die Fans. Der Frontmann brachte durch seine Ansagen und Geschichten zwischen den Songs immer wieder ein Lachen oder Grinsen in die Gesichter der Zuschauer. Was unter anderem daran lag, dass er diese mit einem Mix aus Englisch und Deutsch mit niederländischem Akzent machte. Selbst wenn eine Ansage mal etwas nachdenklicher wurde, so wurde der melancholische Inhalt des Songs wieder in eine Hülle aus purer Positivität verpackt. Für Traurigkeit war an diesem Abend definitiv kein Platz.
Der Singer-Songwriter scheute nicht davor, auch ein paar Songs allein zu spielen und verließ für zwei Lieder sogar die Bühne und suchte sich ein kuscheliges Plätzchen inmitten des Publikums. Hautnah performte er dann unter anderem ein Cover von „What A Wonderful World“ und als das textsichere Publikum auch hier mitsang, blieb bei vielen wohl eine Gänsehaut nicht aus. Zum krönenden Abschluss gab es dann nochmal volle Band- und vor allem Mitsingpower! Der Ganze Laden wurde animiert, so laut zu singen wie es nur ginge, denn morgen sei ja Sonntag und niemand brauche seine Stimme am folgenden Tag, so erklärte Vantol. Es wurde gegrölt, getanzt, geklatscht und gejubelt. Tim Vantol und seine Band waren durchweg überaus authentisch und wollten zusammen mit dem ausverkauften Gleis 22 einen unvergesslichen Abend erleben – was Ihnen eindrucksvoll gelungen ist.
Wenn man mal einen schlechten Tag hat, sollte man sich auf jeden Fall Tim Vantol auf die Playlist packen oder eben noch besser, eine Live-Show besuchen. Wie die Erfahrung zeigt, ist man danach in jedem Fall aufgeladen mit positiven Vibes.
P.S.: Für ein Konzert im Gleis 22 lohnt sich die Reise nach Münster sowieso immer, denn das Team dort ist ungefähr das netteste an Menschen, was man kennenlernen kann.
Text & Fotos: Fiona Thiele