Ozzy Osbourne und Firewind Gitarrero Gus G. bringt dieser Tage sein zweites Soloalbum „Brand New Revolution“ an den Start. Und für Gitarrenfreunde ist das Ganze durchaus lohnenswert.
Anders als Virtuosen wie Joe Satriani oder Steve Vai verlässt sich Herr G. allerdings nicht nur auf seine Gitarrenkünste. Bis auf das eröffnende „The Quest“, werden alle Songs von Gastsängern wie Mats Levén oder Jeff Scott Soto getragen. Und das ist auch gut so. Denn das führt zu einem deutlich songdienlicheren Gitarrenspiel. Im Instrumentalstück zeigt Herr G. einmal, was er technisch alles drauf hat. Den Rest des Albums bestimmen aber seine Qualitäten als Songwriter. Trotzdem gibt es natürlich das ein oder andere Gitarrensolo, das die Kinnlade runter klappen lässt. So ist die Gitarrenarbeit in der Powerballade „Behind Those Eyes“ wahnsinnig schön, da Gus G. mehr auf Melodie als Geschwindigkeit setzt. Ansonsten bewegen sich die Songs überwiegend in melodischen Hard Rock Gefilden. Songs wie „Burn“ oder „We Are One“ überzeugen vor allem durch catchy Gitarrenriffs. Bei „What Lies Below“ wird einmal kurz in Richtung Modern Metal geschielt. Der von Sängerin Elize Ryd veredelte Song entpuppt sich als das absolute Highlight des Albums. Der Song groovt wie die Hölle und verleitet einen von der ersten Sekunde an zum headbangen. Dazu gesellt sich ein Refrain, der sofort im Ohr bleibt. Der Rest des Songmaterials ist absolut solide. Nur die arg kitschige Ballade „One More Try“ entpuppt sich als echter Stinker. Dazu kommt, dass viele Songs das „Hab ich schon mal gehört“-Gefühl hervorrufen. Trotz aller technischen Finesse: So richtig revolutionär ist hier nichts.
Gus G. gelingt es spielend, sich stilistisch von seinen anderen Bands abzuheben. Sein Gitarrenspiel gehört zur absoluten Königsklasse und auch als Songwriter weiß er zu überzeugen. Fans melodischen Hard Rocks, die nichts gegen eine moderne Ausrichtung haben, können bedenkenlos zugreifen. Allerdings fehlen dem Album ein wenig die Hits.