Durch Herkunft einer Band schließen wir oft schon unterbewusst auf die Qualität des Sounds. Aber das Debütalbum „I Get Along“ der Dortmunder Band Travels & Trunks klingt so gar nicht nach Ruhrpott, sondern eher nach den amerikanischen Südstaaten.
Eingerahmt von einem stimmungsvoll zusammenhängenden In- und Outro, sind die zehn Songs des Albums ein Mix aus teils vorhersehbaren und teils überhaupt nicht vorhersehbaren Songs, die den Bluesrock- und Folkrock-Bereich komplett bedienen und einen nach dem Hören beeindruckt zurücklassen. Fans von James Bay, den frühen Kings of Leon und den Lumineers, aber auch von den Beatles und The Temperance Movement kommen bei diesem Album voll auf ihre Kosten.
Die sehr schönen Melodien des Sängers harmonieren fantastisch mit den lieblich hohen und schon fast gespenstischen Backingvocals der Backgroundsängerin, die einen in weiten Teilen an Julia Stone erinnern. Die Gitarren klingen, wie Rockgitarren zu klingen haben und hier und da schleicht sich auch mal eine stilechte Slidegitarre ein, die aber nicht zu kitschig gespielt ist und wohldosiert eingesetzt wird. Die Drumparts sind gut durchdacht und absolut songdienlich gespielt. Dass in der Mitte des Albums zwei Balladen stehen, lässt darauf schließen, dass die Band das Album für Vinyl mit A- und B- Seite konzipiert hat. Sie erzeugen einen soliden Spannungsbogen. Man will dieses Album einfach weiterhören. Dringende Empfehlung: „I Get Along“ von Travels & Trunks. Danke für dieses Album!
Moritz Herrmann