LOKI liefert den Nachfolger zu „The Tales of Antheon the Rabbit“ und begeistert mit facettenreicher Musikalität auf „Intimacy“

24. Mai 2021 | L'UniCo Musikredaktion | Keine Kommentare | Musikredaktion

Seit dem Erscheinen der im Oktober 2019 veröffentlichten Debüt-EP The Tales of Antheon the Rabbit gilt LOKI als einer der vielversprechendsten Newcomer-Acts der deutschen Folktronica-Szene. Auf der Konzept-EP, welche von der Odyssee des Hasen Antheon erzählte, konnte LOKI bereits mit einer Mischung aus abstrakten Klangkompositionen und vielschichtiger Lyrik überzeugen. Nach der vielversprechenden, separat releasten Single Blood und dem zweiten Platz beim popNRW-Preis in der Kategorie „Bester Newcomer“ kann die Künstlergruppe nun auf ihrer zweiten EP glänzen. Nachdem der Schwerpunkt der ersten Veröffentlichung auf der kryptischen Kurzgeschichte des Hasen Antheon lag, beschäftigt sich die Band bei diesem Projekt nun mit einem nahbarem, direkteren Thema.

Die ersten vier Songs der EP erschienen im Vorfeld bereits als Singles. Mitte März kam Salamano, gefolgt von Sheppard, Want You Close und González, dem Herzstück der EP. Letztere Single wurde von einer ganzen Welle an Coverversionen verschiedenster Art begleitet, die bei Instagram, YouTube und Soundcloud zu hören sind. Im Rahmen des EP-Releases dürfen wir uns weiterhin nun an Noname erfreuen.

Intimität ist etwas, wonach wir uns alle sehnen, etwas, dessen Wichtigkeit uns im Laufe der letzten anderthalb Jahre besonders bewusst geworden sein sollte. LOKI liefert hierzu gewissermaßen den perfekten Soundtrack. Intimacy behandelt das Thema lyrisch eindrucksvoll und in verschiedenen klanglichen Facetten, holt uns gewissermaßen ab und versteht uns. Vom Schlafzimmer-Demo-Sound von Want You Close bis zur Mitsing-Hymne Sheppard hört sich diese EP einerseits nach Alleinsein und andererseits nach dem größten Festival-Tag an.

LOKI präsentiert sich hier in neuem Soundgewand, das sich als Anschluss an die erste EP und die Single Blood aus dem letzten Jahr genau richtig anfühlt. Mit Vergleichen zu anderen Künstlern möchte ich mir hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, es sei bloß gesagt, dass Intimacy sehr von außen inspiriert, dabei aber gleichzeitig eigenständig klingt. Das daheim eingespielte Klavier gesellt sich zu Sample-Spielereien, die kreativ und geschmackvoll ins Soundbild eingefügt wurden. Dabei hört man bei aller Melancholie den Spaß mit dem dies produziert wurde.

Am Ende bleibt zu hoffen, dass wir Sheppard eher früher als später auf Konzerten und Festivals mitsingen dürfen, dass bei der nächsten Lagerfeuer-Session endlich einmal nicht Oasis‘ Wonderwall, sondern González gespielt wird und dass diese EP von möglichst Vielen von vorne bis hinten durchgehört wird.

Text: Moritz Eickhoff

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