Raufaser rezensiert: Burning Point – Burning Point

12. Juni 2015 | Dominik Rothe | Keine Kommentare | Allgemein, Raufaser

Heute erscheint das neue Album von Burning Point und wir haben das Review für euch am Start!

Metalbands aus Skandinavien gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Power Metal Bands sind ebenfalls alles andere als rar gesät. Können Burning Point auf ihrem fünften, selbstbetiteltem Album genug eigene Akzente setzen, um aus diesem Fundus herauszustechen?

Erst einmal sei gesagt, dass es sich bei „Burning Point“ nur um ein halb-neues Album handelt. Wie das geht? Sechs der insgesamt 11 Songs sind Neuaufnahmen alter Bandklassiker. Dazu gesellt sich noch ein Kiss-Cover. Somit befinden sich gerade mal fünf wirklich neue Songs auf dem Album. In wie weit sich die Neuaufnahmen in den Arrangements von den Originalen unterscheiden kann ich leider nicht beurteilen, da das Album meinen Erstkontakt mit der Band darstellt. Für Neulinge gibt es somit zumindest einen guten Überblick über das Schaffen der Band. Trotz des Mix aus alten und neuen Songs, wirkt das Album sehr homogen. Ohne Vorwissen hätte ich nicht vermutet, dass die Songs von unterschiedlichen Alben stammen.

Das liegt allerdings auch daran, dass Burning Point durchgehend alle Power Metal Klischees erfüllen, die man sich vorstellen kann. Zweistimmige Gitarrenmelodien treffen auf virtuose Soli. In den Refrains ballern die dicken Chöre und unterlegt wird das Ganze mit Keyboard-Teppichen. Dabei wechseln sich Speed- und Midtempo Songs regelmäßig ab. Überraschungen gibt es keine. Dazu kommt noch, dass die Produktion sehr komprimiert wirkt. Ein etwas organischer Sound hätte dem Album gut getan.

Neben der Gitarrenarbeit ist aber vor allem Sängerin Nitte Valo (Ex-Battle Beast) positiv hervorzuheben. Ihre Screams sind für das Genre ungewöhnlich aggressiv. Und auch ihre Clean Vocals wissen zu überzeugen.

Die Tolle Arbeit an den Gitarren und eine überzeugende Sängerin reichen leider nicht, um über das recht einfallslose Songwriting hinweg zu täuschen. Trotzdem sollten Genre-Fans hier auf ihre Kosten kommen. Burning Point liefern genau das, was man von Power Metal erwartet. Handwerklich gibt es dabei nichts zu meckern.

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